Perl-Emmer auf einem Teller
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Emmer: Unser Liebling des Monats

Kernig, köstlich, klimafreundlich. Das Urgetreide Emmer ist diesmal unser Produkt des Monats – und der Star in unserem Risotto. Falls Ihr von Emmer bisher noch nie gehört habt: Er ist eine Weizenart und zählt zu den vier Urgetreidearten, wie Dinkel, Einkorn oder Kamut. Da beim Emmer zwei Körner in einem Ährchen wachsen, wird er auch Zweikorn genannt.

Eine Emmer-Ähre im gelben Getreidefeld
Urgetreide Emmer, Bild: Pixabay_LoggaWiggler

Emmer – ein Urkorn mit Zukunft

Von der Struktur her erinnert Emmer am ehesten an Hartweizen, wie dieser wächst er hoch und hat feste Körner. Da das Getreide von Natur aus sehr resistent gegenüber Schädlingen und Pilzen ist und auch auf mageren, nährstoffarmen Böden gedeiht, braucht es weder Pestizide noch Dünger und ist damit optimal für den biologischen Anbau geeignet.

Der Grund hierfür ist allerdings auch gleichzeitig ein Haken, denn Emmerkörner sind von der Spelze umgeben, einer festen Hülle, die das Urgetreide auf dem Feld schützt und länger lagerbar macht. Will man die Körner nun weiterverarbeiten, muss man zuerst die Spelze entfernen. Das ist natürlich deutlich aufwändiger als bei Getreide, das diese Hülle nicht hat. Außerdem ist der Ertrag von Emmer vergleichsweise gering – im Vergleich zum Weizen liegt er bei ungefähr einem Viertel bis zu maximal der Hälfte pro Hektar Acker. Das Urgetreide ist deshalb um einiges teurer als sein hochgezüchteter Bruder und so landet er in Deutschland bisher nur selten auf dem Teller. Doch seine Beliebtheit steigt, denn Emmer hat einiges zu bieten.

Bayrisch-italienischer Tausendsassa

Emmerkörner schmecken herzhaft und nussig, ein bisschen ungewohnt und besonders. Im aroma&kraut mögen wir das Getreide deshalb besonders sehr gerne. Außerdem lässt es sich vielfältig nutzen, zum Beispiel für Risotto, Bowls oder Eintöpfe – speziell Minestrone. Nudeln aus Emmermehl behalten ihren Biss besonders gut, Brot bekommt eine angenehm dunkle Farbe. Und klar, wir sind ja in Bayern, auch aus Emmer wird Bier gebraut.

Apropos Bayern. Ganz ursprünglich kommt Emmer vermutlich aus dem Vorderen Orient, Julius Cäsar hat sein Lieblingsgetreide dann wohl aus Italien nach ganz Europa gebracht. Im aroma&kraut beziehen wir unseren Emmer aber nicht aus Italien, sondern vom Biohof Billesberger in Moosinning. Durch die kurzen Transportwege und die oben genannten Vorteile im Anbau kann sich die Ökobilanz also wirklich sehen lassen.

Emmer: Genuss mit Gehalt

Doch zurück zur Kulinarik. Ein weiterer Vorteil von Emmer ist, dass er viele wertvolle Inhaltsstoffe enthält. Vor allem –das werden gerade Veganer oder Sportler zu schätzen wissen – punktet er mit etwa 13 Gramm Protein auf 100 Gramm Körner und toppt damit sein Weizen-Geschwister ungefähr um das Doppelte. Aber auch reichlich Mineralstoffe und Vitamine sind drin, vor allem Zink, Eisen und Vitamin E. Für die etwas dunklere Farbe des Mehls sind übrigens Carotinoide verantwortlich, die zur Gruppe der Flavonoide gehören, unseren hauteigenen Sonnenschutz stärken und unsere Zellen vor freien Radikalen schützen

Gewusst wie …

Als einziges Mehl im Brot ist Emmer übrigens nicht geeignet, das Mehl klebt einfach nicht gut genug. Da das Urgetreide zur Gattung der Weizengräser gehört, enthält er zwar auch Gluten und ist für Menschen mit Zöliakie ungeeignet. Wer aber nur eine leichte Glutenunverträglichkeit hat, kann Emmer durchaus mal versuchen, denn das Gluten ist anders aufgebaut als im Weizen.

Wenn Ihr ganze Emmerkörner zubereiten wollt, solltet Ihr sie zunächst einige Stunden einweichen, danach kocht Ihr sie am besten wie Reis. Also erst gut waschen und dann mit der doppelten Menge an Salzwasser garen. Wir verwenden Perl-Emmer, der durch die etwas angeraute Oberfläche nicht mehr eingeweicht werden muss. So können wir ihn auch spontan nutzen.

Hier das Rezept für unseren Lieblingsrisotto – mit Lauch oder Bärlauch ein Genuss. Lasst es Euch schmecken!

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