Vier verschiedene Wildkräuterdips auf eine Holzbrett
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Wildkräuterdips – ein Sommergenuss

Fürs Picknick, den Grillabend oder als Snack zum Aperitif: Wildkräuterdips sind eine wunderbare Möglichkeit, schnell etwas Besonderes zu servieren. Mit ein bisschen frischem Brot und ein paar Antipasti oder Gemüsesticks macht Ihr so im Sommer auch liebe Gäste ganz unkompliziert satt und glücklich, denn die Dips lassen sich gut vorbereiten. Zwei unserer Lieblingsrezepte stellen wir Euch heute vor.

Wilder Hummus

Dieser Wildkräuterdip basiert auf einem klassischen Hummus-Rezept. Uns gefällt die wilde Erweiterung besonders gut, weil wir so das ganze Jahr über immer neue Geschmacksrichtungen bekommen. Vom frühlingsfrischen Bärlauch angefangen bis zum weihnachtlichen Tannenaroma. Und so wird es gemacht:

Zutaten (für 4 – 6 Portionen):

  • 300 g Kichererbsen, frisch gekocht oder aus dem Glas
  • 1 kl. Knoblauchzehe
  • ca. 3 geh. EL Tahina (Sesampaste)
  • ca. 50 ml Zitronensaft
  • Salz, Cayennepfeffer
  • Kreuzkümmel
  • Olivenöl
  • 1 Strauß Wildkräuter nach Saison und Wahl
    (aktuell im Juni z.B. Giersch, wilde Möhre, Pastinak)

Zubereitung:

Kichererbsen ggf. abkühlen lassen und abgießen, die Flüssigkeit aufheben. Kichererbsen mit Knoblauch, Tahina und Zitronensaft zu einer cremigen Paste verarbeiten. Klassischerweise zerreibt man die Zutaten im Mörser. Das holt besonders viel Aroma heraus. ist aber je nach Menge und Kraft in den Armen etwas aufwändig. Mit dem Pürierstab geht es schneller und schmeckt auch sehr gut. Nun könnt Ihr Abtropfwasser zugeben, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Mit wenig Salz, Cayennepfeffer, Kreuzkümmel abschmecken.

Dann die Wildkräuter verlesen, waschen, gut trocknen und sehr fein hacken. Mit Olivenöl zu einem feinen Kräuteröl pürieren und unter das Humus rühren. Auf Wunsch könnt Ihr das Öl nur grob und spiralförmig einrühren, so dass noch grüne Streifen erkennbar sind, oder alles richtig vermischen. Zu Gemüsesticks, Falafel etc., etc. servieren.

Tipp: Rohe, getrocknete Kichererbsen müsst Ihr über Nacht einweichen, bevor Ihr sie kocht. Wer es einfacher haben will, nimmt vorgekochte Kichererbsen aus dem Glas. In beiden Fällen könnt Ihr das Wasser (aus dem Glas oder Kochwasser) weiternutzen. In der veganen Küche wird es wie Eiweiß verwendet und kann sogar aufgeschlagen werden.

„Schafgarbe liebt Schafskäse“

Dieses Rezept ist vor vielen Jahren entstanden, als wir bei der Vorbereitung eines Abendessens festgestellt haben, dass wir vergessen hatten, Petersilie zu kaufen. Und was macht eine Wildkräuterköchin dann? Sie geht in den Garten und schaut mal, was da wächst. Da wir Schafgarbe ja nun über alles lieben und sie bei uns reichlich wächst, war klar: Die muss rein. So wurde aus dem Kräuterdip ein Wildkräuterdip. Und wir würden nie wieder Petersilie für die geliebte Köstlichkeit verwenden. Es sei denn vielleicht, die Schafgarbe geht aus…

Zutaten (für 4 – 6 Portionen):

  • ca. 200 g Feta
  • 1 kl. Strauß Schafgarbe
  • Olivenöl
  • auf Wunsch noch eine Tasse Sesam

Zubereitung:

Schafgarbe waschen und gut trocken schütteln. Bei festeren Stängeln die Blattfiedern abstreifen, alles sehr fein hacken. Den Feta mit einer Gabel in einer Schüssel zerdrücken und mit den Kräutern mischen. Einen Schuss Olivenöl zugeben und zu einem cremigen Dip verrühren. Zu Brot oder Gemüsesticks als Dip servieren.

Tipp Nr. 1: Schafgarbe-Knusper-Kugeln

Auf dem Foto zu diesem Beitrag seht Ihr kleine Kugeln. Das sind unsere Schafgarbe-Knusper-Kugeln. Als Basis braucht Ihr den oben beschriebenen Wildkräuterdip aus Schafgarbe und Schafskäse. Bereitet ihn nur nicht zu cremig zu, eher etwas fester.

Röstet jetzt den Sesam in einer Pfanne an, bis er zu duften beginnt. Vorsicht: Die Körnchen poppen schnell, ein Deckel auf der Pfanne schützt Euch.

Formt mit zwei Teelöffeln kleine Nocken aus dem Dip und rollt sie im Sesam zu Kugeln. Die Kugeln könnt Ihr dann zum Beispiel mit einem Wildkräutersalat servieren oder als Teil einer Aperitif-Platte.

Tipp Nr. 2: Wildkräuter-Crostini

Der Wildkräuterdip mit Schafskäse hält sich zwar ein, zwei Tage im Kühlschrank. Danach solltet Ihr die Creme aber bald aufessen. Unsere Idee: Macht einfach Crostini daraus. Damit könnt Ihr gleichzeitig Brot verbrauchen, das nicht mehr ganz frisch ist. Schneidet das Brot in eher dünne, kleine Scheiben (ca. 5 cm) und bepinselt es mit Olivenöl. Gebt einen gehäuften Löffel von der Creme darauf und backt die Crostini im vorgeheizten Ofen bei 220 Grad goldbraun. Warm servieren und dann:

Guten Appetit!

PS: Ihr interessiert Euch für essbare heimische Wildpflanzen und -kräuter und wollt sie in der Natur kennenlernen? Dann schaut doch mal bei unseren Workshops vorbei – wir bieten Kräuterwanderungen und Wildkräuterworkshops in vielfältigen Varianten an.

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