Pet Nat. Oder: Wie die Bubbles in den Coco kommen

Ihr seid noch auf der Suche nach einem feinen, prickelnden und vielleicht etwas anderem Getränk für den Jahreswechsel? Dann lest einfach weiter.

Heute dürfen wir Euch einen unserer Lieblinge vorstellen. Coco. Genauer: Frizzante Coco Rosato di Valdonica. Ein toskanischer Rosé, der seinen perligen Charakter und feinen Geschmack zum einen seiner Mischung aus vier Fünftel Sangiovese-Trauben und einem Fünftel Ciliegiolo-Trauben verdankt – und zum anderen einer eigentlich sehr alten Herstellungsmethode.

Perlt natürlich…

Die Sprache ist von Pet Nat, Pétillant Naturel. Auf Deutsch übersetzt heißt das natürlich perlend oder prickelnd und sagt eigentlich auch schon aus, worum es hier geht. Die Kohlensäurebläschen, die unseren Coco zum Frizzante machen, entstehen dank Flaschengärung quasi von alleine. Denn bei der Erzeugung von Schaumwein mittels Méthode Rural, der ländlichen Methode, wird einfach der gärende Most in eine Flasche gefüllt. Diese wird dann verschlossen und der Most darf sich weiterentwickeln. So entsteht der Schaumwein gleich bei der ersten Gärung, ganz natürlich und ohne den Zusatz weiterer Zucker oder Hefen.

… und manchmal unberechenbar

Wenn auch seit langem dokumentiert, ist der eigentliche Ursprung der Méthode rural nicht bekannt und man kann sich gut vorstellen, dass sie irgendwann per Zufall entstanden ist. Aufgrund der natürlichen Gärung durch eigene Hefen sprudeln die mit diesem Verfahren erzeugten Natur-Schaumweine mal mehr und mal weniger. Das kann beim Öffnen der Flaschen zu einer druckvollen Überraschung führen. Oft sind sie außerdem trüb, da sie ja nicht filtriert werden. Sie sind daher eine sehr natürliche und manchmal unberechenbare Angelegenheit, – also nix für Winzer, die von Anfang an auf Nummer sicher gehen und wenig fürs aufwendige Handwerk übrighaben. Deshalb war das Verfahren auch nicht immer beliebt, erst in den 1990ern erlebte es ein Revival. Seitdem sind die Pétillantes Naturels, Pet Nat, wieder auf dem Vormarsch.

Natur in Flaschen

Vor allem jüngere Bio-Winzer, die sehr handwerklich und mit viel Fingerspitzengefühl arbeiten und auch mal zu Experimenten bereit sind, nutzen diese Methode, um ihre Naturweine zu veredeln. Da sie auch meist auf die Zugabe von Schwefel verzichten, ist der ungefilterte Natur-Frizzante oder -Schaumwein üblicherweise sehr bekömmlich. Auch unser Frizzante Coco ist ein Bio-Produkt und kommt direkt vom Weingut Valdonica in der Toscana zu uns. Seit Anfang der 2000er baut Eigentümer Martin Kerres hier in der Maremma Wein an, seinen ersten Jahrgang hat er 2008 abgefüllt. Seit 2012 sind Weine und Gut biozertifiziert.

Das Geschmacksgeheimnis seiner Weine liegt – laut Kerres – in der Kombination aus Höhenlage, dem durch das Mittelmeer geprägte Klima und dem Vulkanboden, auf dem die Reben wachsen. Im Fall von Coco führt das aus unserer Sicht zu einer leichten Fruchtnote, die perfekt zu dem sanften Gebubbel oder – eleganter ausgedrückt – Moussieren passt. Aber da sich über Geschmack ja auch trefflich diskutieren lässt: Kommt doch einfach vorbei und kostet selbst. Und falls Coco dann doch nicht Euer Ding ist, haben wir auch noch andere Weine für den festtäglichen Genuss.

PS: Entdeckt haben wir das Bio-Weingut Valdonica – wie auch unser Olivenöl und die gleichnamige Farm Balduccio – übrigens bei einer Reise durch die Toskana. Solltet Ihr noch auf der Suche nach dem nächsten Urlaubsziel sein, lohnt sich ein Klick auf die Webseite (unbezahlte Werbung!)

Quellen: www.wein-abc.de, https://blog.drinktec.com